lunes, 7 de noviembre de 2011

Campeonato de Triatlon Larga Distanzia Orihuela 6.11.2011



Heute flopp, morgen topp!!

Dabei hat alles noch ganz gut angefangen: Schon in der Nacht auf Sonntag fegte ein heftiger Wind übers Land. Eine der Böen hat unseren Caravan von der Stütze geschoben. Bei den Windgeräuschen und dem Geschüttel war kaum an Schlafen zu denken. Der Wind hatte über Nacht auch kein Bisschen nachgelassen. Im Gegenteil. Schon auf der Fahrt zum Startplatz am andern Morgen, verneigten sich die Bäume vor uns und schickten rollende Büsche übers Land.
            Wir sollten also um 8Uhr vom Ufer zum Startplatz, weiter draussen im Stausee schwimmen. Okay, dachte ich, Warmschwimmen. Noch als eine dünne Stimme der Organisation etwas in den Wind erzählte, ertönte das Startsignal. Wir hatten keinen Boden unter den Füssen, so dass ich die Stoppuhr am Handgelenk nicht richtig starten konnte. Ich wollte ja auch den Anschluss an die Gruppe nicht verlieren und schwamm einfach los. Je weiter wir in den See hinaus schwammen umso grösser wurden die Wellen. Der heftige Wind, der uns von vorne ins Gesicht blies, türmte meterhohe Wellen mit weissen Schaumkronen auf. Ich wusste bis dahin nicht, dass auf einem See, so hohe Wellen überhaupt möglich sein können. Natürlich war in dem vom stürmisch bewegten Wasser aufgewirbelten Dreck nichts zu sehen und oben in der Luft schnitten uns die Wellen und die Gischt die Sicht ab. Nach wenigen hundert Metern, ich hatte schon mächtig viel von der dunklen Brühe geschluckt, befand ich mich in einer kleinen Gruppe, in der jeder um sein Leben zu strampeln schien. Und wenn du denkst, schlimmer kann’s nicht mehr werden, wird’s mit absoluter Sicherheit schlimmer. Weit und breit keine Boje, kein Boot. Nur Wellen und Wind. Bald waren wir noch zu dritt und irgendwann verschwanden auch meine beiden letzten Begleiter. Ich hatte keine blasse Ahnung wo ich mich befand. Ich versuchte mich zu orientieren. Hinter den Wolken gab es eine hellere Stelle, hinter der die Sonne sein musste. Ich glaubte mich zu erinnern, dass wir die ersten 2000 Meter nach Norden hin schwimmen mussten, berechnete so gut es ging den vermuteten Winkel zur Sonne und schwamm weiter. Irgendwann kamen mir drei Schwimmer entgegen. Ich fragte sie wo’s lang ginge, doch sie sagten nur, dass sie die Orientierung verloren hätten und einfach irgendwohin schwämmen. Zum ersten Mal in meiner Triathlon-Zeit dachte ich ernsthaft an aufgeben. Ich war erschöpft, orientierungslos, unterkühlt und wusste nicht wie’s weiter gehen sollte. Dann tauchten aus dem Nebel eine Boje und ein Schwimmer auf.“ Ist das die Wendemarke?“ rief ich ihm entgegen. „Ich glaube schon.“ kam’s halb vom Wind verschluckt zurück. Ich umschwamm die Boje und strampelte Richtung Süden. Aus dem Nebel tauchte ein Schwimmer, der quer zu meiner Bahn schwamm, auf. Dann konnte ich den Schatten eines Bootes ausmachen. „Wo bin ich und wo geht’s lang?“ gurgelte ich dem fliegenden Holländer entgegen. Ich sollte nach rechts, dann immer gerade aus. Im nächsten Moment riss ein heftiger Muskelkrampf an meiner Wade. Ich versuchte den Muskel zu massieren, zog den Fuss am grossen Zeh nach vorne, tauchte immer wieder auf um Luft zu holen und schwamm danach erstmal einbeinig weiter. Immer wieder versuchte ich meine Schwimmbrille zu putzen. Ich sah kaum etwas, schwamm völlig blind weiter. Irgendwann, nach gefühlten zehn Stunden rief eine Stimme aus dem Dunkel: „Nach rechts, zur gelben Boje!“ Ich geriet in das Geäst überschwemmter Bäume. „Hierher!“ rief die Stimme.
Auf unerklärliche Weise kam ich an eine Stelle, an der eine dunkle lange Linie den Kanal vermuten liess, durch den wir zum Ausstieg schwimmen sollten. Meine Hand berührte den Boden, ich stand auf. zog die Schwimmbrille vom Kopf und…… sah nichts. Ich torkelt Stimmen entgegen, sah dunkle Schatten und wurde am Arm gefasst. Ich konnte nur schemenhaft dunkle Schatten erkennen. Ein Helfer führte mich zum Umkleidezelt, wo ich abwarten wollte bis ich wieder etwas sehen konnte. Nach ein paar Minuten brachte mich jemand zum Rotkreuz-Wagen. Ich merkte, dass die Ärztin dachte ich hätte einen Kreislauf Kollaps. Naja, ein alter Sack der plötzlich praktisch blind ist. Nur mit Mühe konnte ich ihr beibringen, dass das Übel in den Augen sitzt. Dann bekam ich eine Augenwaschung, die, gelinde gesagt, für die Füchse war. Ich ging zur Wechselzone besprach mich kurz mit Gitty, fasste mein Rad und zog auf leisen Socken los. Sobald ich wieder etwas besser sehen sollte, würde ich aufs Rad steigen und weiter ginge die Party. Ich sah jetzt alles wie durch dichten Nebel. Mittellinie und Strassenrand konnte ich knapp ausmachen, also stieg ich aufs Rad und stemmte mich gegen den Wind. Mehr und mehr begannen nun die Augen zu brennen. (Schmerz vergeht, der Ruhm bleibt), also ging’s weiter der Spanischen Meisterschaft entgegen. Ich kann Schmerzen aushalten. Auch wenn sie fürchterlich werden. Die Tränen sabberten mir übers Gesicht, das Brennen wurde unerträglich. Endlich war ich am oberen Ende des Stausees angelangt und konnte mich von einem kräftigen Rückenwind treiben lassen, doch das Brennen wurde immer heftiger und die Sicht immer schlechter. Der Wagen, der die ganze Zeit hinter mir fuhr musste der Besenwagen sein. Als ich merkte, dass ich die Strasse nicht mehr wirklich erkennen konnte und ich vor Schmerzen schreien hätte können, gab ich auf. Zum ersten Mal in meiner Triathlon-Zeit habe ich aufgegeben.
            Nachher kam noch die Notfall Station. Dass die Höchstgeschwindigkeit auf meinem Tacho bei über sechzig Sachen lag, hat mich, als ich zu Hause das Ding wieder ablesen konnte, ziemlich erschreckt. Das nächste Mal kann’s nur besser werden.

2 comentarios:

  1. na wenigstens seid ihr wieder gut nach hause gekommen und habt vielleicht bei ikea noch was schoenes gefunden.

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  2. Ach du sch.... Das ist ja heftig. Sport ist gesund..ich wusste es schon immer :))

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