miércoles, 23 de marzo de 2011

Movistar for ever

An einem nicht so schönen Abend, ich hatte seit Tagen keinen Internetzugang mehr, wagte ich den Schritt, die Service Nummer meines Providers, in dem Falle Movistar, eine Telefónica Tochter, anzurufen. Ich hatte Glück und schon nach nicht so sehr vielen Minuten plaudern mit Computerstimmen, nach ein paar Mal meine Steuernummer und meine Telefonnummer in die Tasten drücken, nach nur zwei, drei Musikeinlagen, wurde ich tatsächlich mit einem lebenden Angestellten verbunden. Die Stimme eines freundlichen Herrn stellte sich vor: Guten Tag meine Name ist coiejcwwwwwcjna8j…. womit kann ich dienen.

-Wie bitte war doch ihr Name?

- coiejcwwwwwwxx.£1mnm!

- Tut mir leid, ich habe sie nicht verstanden, wie bitte heissen sie?

- Meine Name ist Manuel.

-Danke Manuel, meiner ist Lukas und ich habe seit Tagen keinen Internetzugang mehr.

Wir plauderten eine Weile, das heisst ich wurde gefragt, ob ich den Computer wirklich eingeschaltet hätte und auch sonst nichts, was beim einloggen so zu tun ist vergessen hätte und dann spielten wir ein Weilchen. Ich sollte dieses und jenes tun, diese Option, jene Einstellung am Computer ändern und zu guter letzt, den Chip aus dem Handy in das Modem, und den des Modems in das Handy stecken um so die Stärke des eingehenden Signals zu prüfen. Ab da war dem Movistarmann alles klar. Mein Modem sei kaputt und ich solle mir im nächstliegenden Movistarshop ein neues besorgen.

An einem nicht so schönen Morgen stand ich im Movistarladen. Das heisst eigentlich begann der Tag zunächst noch gut. Ich hatte mir vorgenommen, trotz meiner gemischten Telefónocaerfahrungen, ruhig zu bleiben und mir immer wieder zu sagen, dass ich ja alle Zeit der Welt hätte.

Zunächst bat ich das nette Fräulein (Fräulein sagt man zwar nicht mehr, tu ich aber immer noch), ob sie kurz prüfen könne, ob es wirklich am Modem liege, ich hätte da meine Zweifel und genau wie ich, könne sie das Ding doch auch in ihren Computer stecken. Nein, konnte sie nicht. So ein Modem könne man auch nicht einfach kaufen, meinte die Verkäuferin dann weiter, das sei Bestandteil eines Vertrages und könne deshalb nicht einzeln erworben werden. Gut, sagte ich, dann kündigen sie einfach meinen Vertrag und wir machen einen neuen, in dem der Bestandteil dann eben so ein Modem sein wird. Den Vertrag konnte sie auch nicht kündigen, das könne einzig und allein der Kunde und nur telefonisch.

Ich wählte also wieder diese Servicenummer und antwortete wieder einem Computer, tippte wieder diverse Optionsnummern ein, dann wieder die Telefonnummer um die sich die Angelegenheit dreht, hörte mir unzählige Male das Liedchen: “I just wanna be okay, be okay, be okay…..“ an, dann noch mal die Steuernummer und ich wurde weiter verbunden und dann noch einmal und dann bat mich eine weitere Computerstimme mit den Tasten 1 bis 5 meinen Zufriedenheitsgrad beim Lösen meines Problems einzutippen. Ihnen läge nämlich viel an meiner Meinung. Ich tippte meine Null, dann wurde aufgelegt und ich begann von vorne. Brav antwortete ich erneut auf alle von der Computerfrau gestellten Fragen, hörte mir noch ein paar Mal „I just wanna be okay, be okay, be okay…..“ an, dazwischen, dass ich nicht auflegen solle, weil ich so schnell wie möglich verbunden werden würde.

Irgendwann sprach ich tatsächlich mit einer lebenden Person, konnte mein Anliegen vorbringen und wurde weiter verbunden. „I just wanna be okay, be okay, be okay…..“ Zwischendurch fragte mich ein Herr, warum ich den Vertrag kündigen wolle und verband mich, nach meiner Erklärung, dass ich eben ein neues Modem brauche, weiter.

Endlich schien ich bei der richtigen Person angelangt.

- Mein Name ist: lkasdflakjsdf.

- Tut mir leid, ich habe sie nicht verstanden, wie war ihr Name?

- Öakldöljgfqw.

- Wissen sie, obwohl ich vom Nutzen meines Tuns nicht sehr überzeugt bin, notiere ich mir doch die Namen der Leute, die so wie sie, bei Telefónica um mich besorgt sind. Wenn sie also bitte langsam und deutlich ihren Namen wiederholen würden.

- Mein Name ist Yolanda.

- Danke

Ich wurde um Namen und Adresse gebeten.

- Bitt nicht so schnell.

Mein zweiter Vorname Jürg ist für Spanischsprechende ein Problem.

- Ich wohne in Águilas Murcia.

- Ich wiederhole; sie wohnen in Ronda Murcia.

- Nein in Águilas, und das befindet sich in der Region Murcia.

- Okay, sie wohnen in Ronda Murcia, Águilas.

- Hauptsache es geht weiter.

Wir plauderten also über dies und jenes, über meine Telefon- und Steuernummer, über das Vertragsdatum und darüber, dass ich wirklich diesen Vertrag kündigen will, weil ich nämlich wirklich ein neues Modem brauche, das ich sonst offensichtlich nicht bekommen kann.

Immer wieder musste dieses Fräulein etwas in ihren Computer tippen und um mich dabei nicht zu langweilen, durfte ich noch etliche Male „I just wanna be okay, be okay, be okay …“ hören. Dazwischen auch immer wieder mal, dass ich nicht auflegen solle, dass man meine Fall am bearbeiten sei und manchmal auch dass ich die Wartezeit entschuldigen solle. So verging ein lockeres Stündchen. Danach war das fast Unglaubliche Wirklichkeit geworden. Ich war meinen alten Vertrag tatsächlich los. Jetzt musste nur noch der neue abgeschlossen werden. Ein Prozedere, das einen erheblichen Aufwand mit sich brachte. Ich hatte schon einen Satz heisse Ohren und freute mich von Minute zu Minute mehr über das singende Mädchen, das einfach nur okay sein wollte, da schritt mein Telefonfräulein zur abschliessenden Befragung, die zur Sicherheit auf Tonband aufgenommen werden musste. Zur Sicherheit von Movistar, denn der Kunde bekommt diese Sicherheit nicht. Ich wurde also wieder gefragt, ob ich ich sei, ob ich in Ronda Murcia wohne, ich wurde über die Vertragsmodalitäten in etwa diesem Ton aufgeklärt: pwieuvgüoeiur vüwo0iutgvn ^w0er9 0u9nq03riv , und willigte einfach nur noch in alles ein. Ich wollte nur mein Modem und dann endlich wieder nach Hause dürfen. Ich hörte also noch ein paar Mal Musik, dass ich nicht auflegen solle, man mein Anliegen bearbeite, ich die Wartezeit entschuldigen solle und dann geschah es. Das Fräulein meldete sich und es tat ihr in der Seele leid. Da war etwas passiert und wir sollten noch einmal von vorne beginnen. Wir hatten in der Zwischenzeit fast zwei Stunden mit einander zugebracht und ich war am Ende meiner Kräfte. Nach der nächsten und endgültigen Tonbandaufnahme wurde ich weiter verbunden.

- Warum wollen sie eigentlich den Internetvertrag kündigen? Fragte die neue Stimme. Ich erklärte der neuen Stimme worum es ging.

- Und warum kaufen sie nicht einfach ein neues Modem?

- Das ginge nicht, hatte man mir gesagt.

- Wer sagt das? Nicht nur dass sie das kaufen können, sie bekommen eines gratis.

- Würden sie das bitte der Verkäuferin hier sagen.

Das Mädchen im Laden winkte ab, sie sei beschäftigt und sie habe in jedem Fall kein Modem hier.

Die Stimme am Telefon bemühte sich nun alles wieder rückgängig zu machen. Ich wurde weiter verbunden und noch etliche Male gefragt ob ich wirklich, und warum, den neuen Vertrag nicht wolle. Man bestätigte mir nach weiteren zwanzig Minuten, dass mein neuer Vertrag jetzt annulliert sei, ich den alten Zugang, wenn er denn wieder funktionieren sollte, weiter benützen könne und ich jetzt mein Modem in Empfang nehmen solle.

Ich suchte nun mein Glück im nächsten Movistargeschäft, bekam das Ding nach einer weiteren Geduldsprobe, nahm es mit nach Hause, wo ich festgestellt hatte, dass nicht das Modem kaputt war, sondern einfach wirklich keine Internetdaten von Movistar mehr in meine Gegend geschickt wurden.

Zwei Tage später kam das neue Modem, das mit dem neuen Vertrag, per Paketservice bei mir zu Hause an. Ich hatte also jetzt drei Modems, zwei Vertäge, aber immer noch keinen Internetzugang.

Ich rief nun gezwungenermassen wieder bei der schon gut bekannten Servicenummer an. Ich durchlebte wieder alle Höhen und Tiefen, bis ich endlich jemanden am Apparat hatte, der sich für zuständig und kompetent hielt. Nach einer guten halben Stunde (ich übertreibe hier kein Bisschen) erklärte mir die kompetente Stimme, dass da kein neuer Vertrag bei ihr auf dem Bildschirm erscheine und deshalb wahrscheinlich auch kein neuer existiere. Wie gesagt; wahrscheinlich, denn vielleicht gäbe es den doch und ich sollte in zwei Tagen wieder anrufen.

Fortsetzung folgt.

1 comentario:

  1. Wie Tom Waits schon sagte :" don't plant your bad days. They grow into weeks and monts. Before you know it you got your self a bad year".

    Vielecht kann dieses Video als Konfliktlehrfilm dienen ;)
    http://www.youtube.com/watch?v=n1weV3YBm6s&NR=1

    Gruss

    Gery

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