A UN OLMO SECO
(Antonia Machado 1876-1939)
Al olmo viejo, hendido por el rayo
Y en su mitad podrido,
Con las lluvias de abril y el sol de mayo,
Algunas hojas verdes le han salido.
¡El olmo centenario en la colina
Que lame el Duero! Um musgo amarillento
Le mancha la corteza blanquecina
Al tronco carcomido y polvoriento.
No será, cual los álamos cantores
Que guardan el camino y la ribera,
Habitado por pardos ruiseñores.
Ejército de hormigas en hilera
Va trepando por él, y en sus entrañas
Urden sus telas grises las arañas.
Antes que te derribe, olmo del Duero,
Con su hacha el leñador, y el carpintero
Te convierta en melena de campana,
Lanza de carro o yugo de carreta;
Antes que rojo en el hogar, mañana,
Ardas de alguna mísera caseta,
Al borde de un camino;
Antes que te descuaje un torbellino
Y tronche el soplo de las sierras blancas;
Antes que el río hasta el mar te empuje
Por valles y barrancas,
Olmo, quiero anotar en mi cartera
La gracia de tu rama verdecida.
Mi corazón espera
También, hacia la luz y hacia la vida,
Otro milagro de la primavera.
Soria 1912
AUF EINE DÜRRE ULME
Die alte Ulme, vom Blitzstrahl zerrissen,
Im Kern von Moder zersetzt,
Hat nach Aprilregen und Sonnengüssen
Im Mai ein paar grüne Blätter aufgesetzt.
Hundertjähriger Baum auf dem Hügelbogen,
Den der Duerofluss umspült! Moosiger Schwamm
Hat gelb die fahle Borke überzogen
An dem wurmzerfressenen, staubigen Stamm.
Nie werden Nachtigallen den alten Baum
Zur Wohnung wählen, wie die hohen Pappeln:
Singende Wächter an Weg und Ufersaum.
Lange Heerzüge von Ameisen krabbeln
In Reihen daran empor, und die Spinnen
Knüpfen ihre grauen Netze darinnen.
Bevor dich, Ulme am Duero, mit dem Beil
Der Holzhauer fällt, ehe noch, Teil um Teil,
Du zum Glockenstuhl wirst durch den Zimmermann,
Zur Wagendeichsel oder zum Ochsenjoch;
Eh du, rot zur Flamme entbrannt, morgen dann
Im Herd einer elenden Hütte vergehst,
Irgendwo, am Wegesrand;
Eh dich ein Wirbelsturm knickt mit roher Hand,
Der Hauch der weissen Berge dich stürzt; eh noch
Der Fluss zum Meere dich stösst mit wilder Wucht,
Durch Täler und jähe Schlucht,
Will ich, Ulme, auf einem Bogen Papier
Die Anmut deines grünen Zweigs notieren.
Denn mein Herz erhofft auch mir,
Zum Licht, zum Leben strebend, es werde hier
Ein neues Frühlingswunder mich berühren.
Soria 1912