Noch sticht und reisst der
Muskelkater an meinen Gliedern, noch dreht sich mir der Magen vom Flug aus
Lanzarote, doch noch während ich versuche eine Bilanz vom eben überstandenen
Ironman zu ziehen, beginnt mein Hinterkopf schon neue Aufgaben zu planen. Zunächst
aber mein Bericht:
Nein, nein,
sagte der unfreundliche Herr der Iberia am Telefon, das Fahrrad muss zuerst in
Alicante und dann noch einmal in Madrid aufgegeben und bezahlt werden. Hin und
zurück macht das dann 300.--€ und nein, nein das ist kein Irrtum, das kostet
eben soviel. Dass die Auskunft falsch war wusste ich noch nicht, also habe ich
in Lanzarote beim Club La Santa angerufen und mich nach der Möglichkeit eines
Miet-Rennrades erkundigt. Tanja war am Telefon und reservierte mir ein
Canondale meiner Grösse. Bei meiner Ankunft in Lanzarote waren aber weder
Tanja, noch besagt Rad vorhanden.
Am nächsten
Tag ging ich auf die Suche nach einem Rad und fand auch bald eines. Allerdings
war das Ding mit der Rahmengrösse 58 zwei Nummern zu gross. Hauptsache ein Rad.
Lanzarote
ist eine wunderschöne Insel mit Vulkanen und warmen Winden. Der Ironman auf
dieser Insel soll der härteste der Welt sein. Ich war auf alles gefasst. So
richtig gut geht’s keinem am Tag vor dem grossen Rennen, aber innerhalb meiner
Möglichkeiten war ich ganz gut drauf. Das Essen im Restaurant war weder
vegetarisch, wie bestellt und bestätigt, noch gut und schon gar nicht
preiswert. Dafür gab’s am Abend Pastaparty, für die Gitty nicht hungrig genug
war um 20.-€ zu bezahlen. Sie fror sich also ausserhalb der Partyzone den Arsch
ab und wartete geduldig, bis wir anderen satt waren. Erst am nächsten Tag habe
ich festgestellt, dass ich auch für sie im Internet gebucht hatte und sich eine
entsprechende Karte in den Unterlagen versteckte.
Am nächsten
Morgen habe ich zunächst, wie gewöhnlich alles fünfmal durchgecheckt und
schlenderte dann leicht, lässig und locker zum Schwimmstart. (Du glaubst mir
doch?) Und dann ging’s auch gleich los. Seit meinen 1:20h in Klagenfurt reihe
ich mich nicht mehr ganz hinten ein. Ich schwamm also mitten in einer hungrigen
Meute. In den zwei Jahren, die ich in einem Kinderheim verbrachte, habe ich
nicht so viele Schläge bekommen, wie bei diesem Schwimmen. Nach der ersten
Runde zeigte die Uhr auf 43 Minuten und nach der zweiten auf 1:26. Ich war also
hoch zufrieden.
Ich packte
mein Riesenrad und zog los. Das mit dem Wind ging ja noch so, aber die Strecke….
Wie kann eine Streck immer nur bergauf gehen?
Nach 8
Stunden und 26 Minuten Radeln war ich wieder in den Boxen und konnte mit dem
Marathon beginnen. Ich fühlte mich nicht gerade wie neu geboren, musste schon
nach wenigen Metern gehen und nach etwas mehr als 10 Kilometern begann mein
verletzter Fuss so stark zu schmerzen, dass ich mich notfallmässig behandeln
lassen musste. Dann ging’s wider (einigermassen) und nach 4 Stunden und 58
Minuten laufen, gehen und kriechen war ich im Ziel. ICH BIN EIN LANZAROTE
IRONMAN FINISHER!!!!
Zu erwähnen
bliebe noch, dass der Flug von Lanzarote nach Madrid einer Achterbahnfahrt
gleichkam und das Gepäck in Alicante bis jetzt noch nicht angekommen ist.
IBERIA.
Okay; nach
dem Rennen ist vor dem Rennen.
Gratulationen an den Stahlmann :)
ResponderEliminarBin jetzt wieder recht am Joggen und verwende den garmin forruner 210. Macht noch Spass, das Ding zeichnet die Läufe extrem detailliert auf. Auf http://connect.garmin.com/ können einige meiner Läufe im explorer gefunden weren.
Gruss
Gery